Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 75 Jahren
Auf die Spuren der jüdischen Geschichte in Hamm…
… begaben sich Schülerinnen und Schüler zweier Religionsgruppen der Klasse 10.
Anlass war das 75jährige Gedenken an die Gräueltaten der sogenannten „Reichskristallnacht“, die Novemberpogromen 1938, die vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich.
Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden etwa 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.
Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust an den europäischen Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten mündete.
„Brannte auch die Hammer Synagoge?“ – „Was geschah mit jüdischen Mitbürgern in Hamm?“
Diese und weitere Fragen der Jugendlichen wurden vor Ort beantwortet.
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Das Schicksal der jüdischen Familie Schragenheim rückte beim Besuch ihres alten Wohnhauses in der Nassauer Straße in den Mittelpunkt. Dort liegen 10 sogenannte „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demning, auf denen die Lebensdaten der Familienmitglieder notiert sind, die von Hamm aus deportiert und im KZ umgekommen sind. Erschreckend war, dass auch die 15 jährige Tochter Ingrid Schragenheim zu den Verfolgten gehörte.
Zufällig kam die heutige Besitzerin des Hauses zu der Schülergruppe und erzählte, dass hin und wieder Verwandte der Familie Schragenheim nach Hamm kommen, die seit dem Dritten Reich in den Niederlanden und Australien wohnen.
Sie betonte, wie wichtig es auch heute ist, sich an die Taten der Nazis zu erinnern und mit Toleranz auf alle Menschen zuzugehen, egal welche Religion sie ausüben.
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Für den Tag der offenen Tür im November bereiten die beiden Gruppen eine Ausstellung zum Thema „75 Jahre Reichskristallnacht“ in Hamm vor.
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