Der „Raspberry Pi“ im Informatikunterricht der KAR

Informatikunterricht mit Himbeerkuchen

Wie der Mini-Computer „Raspberry Pi“ den Informatikunterricht der KAR bereichert:

Der Raspberry Pi ist ein kreditkartengroßer Einplatinencomputer, der von der britischen Raspberry Pi Foundation entwickelt wurde. Er kam Anfang 2012 auf den Markt. Sein großer Markterfolg wird teils als Revival des bis dahin weitgehend bedeutungslos gewordenen Heimcomputers zum Programmieren und Experimentieren angesehen.570px-Raspberry_Pi_Logo.svg

 

Der Name wird wie „raspberry pie“ ausgesprochen, das englische Wort für Himbeerkuchen. Das „Pi“ steht für „Python interpreter“, ursprünglich sollte der Rechner mit fest eingebautem Interpreter für die Programmiersprache Python geliefert werden, ähnlich wie bei den Heimcomputern der achtziger Jahre fast durchweg ein BASIC-Interpreter eingebaut war. Die „Himbeere“ knüpft an die Tradition an, Computer nach Früchten zu benennen, wie etwa Apple oder Acorn.

.

Der Raspberry Pi (Modell B) mit LAN-Anschluss, 2 x USB, HDMI, Audio & Video sowie Stromversorgung über Mini-USB.

Der Raspberry Pi (Modell B) mit LAN-Anschluss, 2 x USB, HDMI, Audio & Video sowie Stromversorgung über Mini-USB. Als Speicher für das Betriebssystem wird eine SD-Karte in einen Slot auf der Unterseite eingeschoben.

.

Der im Vergleich zu üblichen Personal Computern sehr einfach aufgebaute und mit 29,- € (Modell B) preisgünstige Rechner wurde von der Stiftung mit dem Ziel entwickelt, jungen Menschen den Erwerb von Programmier- und Hardwarekenntnissen zu erleichtern. Die Platine enthält ein Ein-Chip-System von Broadcom mit einem 700-MHz-ARM11-Prozessor und HDMI-Schnittstelle. Die drei Varianten unterscheiden sich in der weiteren Ausstattung: Modell A hat 256 MB Arbeitsspeicher und einen USB-Anschluss, Modell B und B+ 512 MB und eine Ethernet-Schnittstelle. Modell B hat zwei USB-Anschlüsse, B+ vier und 26 statt 17 GPIO-Pins.

Als Betriebssystem können unter anderen angepasste Linuxdistributionen, Android oder RISC OS installiert werden, die alle die ARM-Architektur unterstützen. Eine Festplatten-Schnittstelle ist nicht vorhanden, stattdessen müssen SD-Speicherkarten als Bootmedium benutzt werden. Die KAR-Schüler formatieren eine SD-Karte mit einer aktuellen Version des Betriebssystems „Rasbian“, einer speziellen Debian-Linux-Variante für den Raspberry Pi!

Bis August 2014 wurden übrigens mehr als 3,5 Millionen Geräte verkauft. Auch die Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) hat Raspberry Pi´s in ihren Labors im Einsatz, so etwa als sogenannter Cluster, einer Parallel-Rechner-Architektur mit 24 parallel verschalteten Geräten.

.

IMG_4438

Der Raspberry Pi – Cluster der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) beim Tag der offenen Tür.

.

Die Entwickler des Raspberry Pi wurden übrigens mit mehreren Innovationspreisen ausgezeichnet. Es existiert ein großes Zubehör- und Softwareangebot für verschiedenste Anwendungsbereiche. Verbreitet ist die Anwendung als Mediacenter, da der Rechner Videodaten mit voller HD-Auflösung (1080p) dekodieren und über die HDMI-Schnittstelle ausgeben kann.

Die Schüler des Informatikkurses bauen ihren Raspberry Pi selbst zusammen, erstellen ein Betriebssystem auf einer SD-Karte und richten das Gerät als Netzwerk-Computer ein. Wenn alles fertig ist, werden erste Programmierübungen mit „Python“ und „Scratch“ folgen. Schließlich können die Schüler die Geräte zuhause als File-Server, Media-Center oder programmierbare Steuereinheit (etwa für Licht) einsetzen!

.

Über den Einsatz im Unterricht des Informatik-Hauptfachkurses bei Herrn Kneißel berichten wir mit der folgenden Foto-Galerie:

.

Der Artikel wurde am 11. November 2014 um 17.31 Uhr von J. Kneißel verfasst und ist abgelegt unter Allgemein, Technik & Informatik (RSS 2.0-Feed). Schreibe einen Kommentar oder setze einen Trackback auf deine Seite.

2 Kommentare zu “Der „Raspberry Pi“ im Informatikunterricht der KAR”

  1. G. Protschuk sagt:

    Die Schüler ‚erstellen ein Betriebssystem‘.
    Das Erstellen eines Betriebssytem dürfte etwas zu hoch gegriffen sein.
    Ich glaube sie schreiben das Betriebssystem (mit dd ?!) auf eine SD-Karte.

    Güße von
    G. Protschuk

Kommentar schreiben

unicefSchule ohne RassismusJugend debattiertQualitätsanalyse NRWQualitätssiegel Schule und Beruf