START-Stipendium 2014

Seltenes Stipendium für ehemalige KAR-Schülerin

Im Rahmen einer feierlichen Verleihung seltener START-Stipendien wurde die ehemalige Schülerin der Konrad-Adenauer-Realschule Ana Isabel Lopes Coelho geehrt. Unter 650 eingegangenen Bewerbungen wurden nur 43 junge Damen und Herren in den elitären Kreis aufgenommen. Die Stipendien ermöglichen den ausgewählten Mädchen und Jungen den Zugang zu kulturellen und bildungsrelevanten Veranstaltungen sowie die regelmäßige Schulung verschiedenster Teamfähigkeiten. Zu den Laudatoren der gut besuchten Veranstaltung zählten mit Guntram Schneider und Sylvia Löhrmann auch der aktuelle Minister für Arbeit, Integration und Soziales bzw. die derzeitige Bildungsministerin Nordrhein-Westfalens. In ihren Reden gingen sie auf die herausragende Arbeit der START-Stiftung ein. So bezeichnete sich Sylvia Löhrmann als „Fan von START“ und wies darauf hin, dass dadurch „Potenziale bestmöglich gefördert werden.“ Guntram Schneider bezeichnete die Vielfalt der jungen Menschen als extrem positiv. Unter dem Eindruck der vor kurzem aufgetretenen Krawallen in Köln wählte er drastische Worte: „Die Menschen die hier sitzen, sind einhundert Mal mehr integriert als der Mob, der gestern in Köln ausländerfeindliche Parolen gerufen hat.“
Die Schülerin hat, wie es für dieses START-Stipendium, welches von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung zum neunten Mal vergeben wird, erforderlich ist, einen Migrationshintergrund. Anas Eltern stammen aus Portugal, die Arbeitssuche hat sie nach Deutschland gebracht. Aufgrund der Tatsache, dass schon im letzten Jahr diese begehrte Auszeichnung an zwei ehemalige Schülerinnen der Schule vergeben wurde (Aycha Kalach und Iris Schäfer), reifte der Gedanke im Gespräch zwischen Ana und ihrem damaligen Klassenlehrer Björn Klose, sich ebenfalls für ein START-Stipendium zu bewerben. Aycha hat auch sogleich die Patenschaft für Ana übernommen, um als Ansprechpartnerin an Anas Seite zu stehen. Zwingende Voraussetzung für den Erhalt eines Platzes ist das Gutachten einer erwachsenen Person. Als Mentor stand Björn Klose zur Seite. Der tägliche Umgang mit Ana lässt den Pädagogen zu folgender Aussage kommen: „Wir haben mit Ana in diesem Sommer eine sozial engagierte, im Umgang mit Menschen ausgereifte und sehr zuverlässige Schülerin verabschiedet. Ihre Tätigkeit als Schülersprecherin und ihr Engagement in vielen verschiedenen Bereichen der Konrad-Adenauer-Realschule haben sie für uns eigentlich unersetzlich gemacht. Deswegen war es mehr als selbstverständlich, dass wir als Schule Ana auf ihrem weiteren Lebensweg unterstützen!“ In persönlichen Gesprächen überzeugte Ana anschließend die Jury, dass sie die geeignete Stipendiatin ist.
Ana hat die Konrad-Adenauer-Realschule mittlerweile verlassen und lernt fleißig, um sich auch am Märkischen Gymnasium, für dessen Besuch sie sich entschieden hat, einzubringen. Im Rahmen des START-Stipendiums sind die ersten Projekttage bereits gemeinsam absolviert. In Naumburg standen die Starter-Tage auf dem Programm. Ana schwärmt auch gestern noch davon: „Wir haben zusammen viel Sport getrieben und Seminare besucht. Es wurden gemeinsame Ziele definiert und diese sogar als Rap formuliert. In der abendlichen Disko konnte man die anderen Stipendiaten und Stipendiatinnen noch besser kennenlernen.“
In die Zukunft blickend berichtete Robert Hasse (Geschäftsführer der START-Stiftung), dass durch die Zusammenarbeit mit mehr als 120 Partnern eine Qualität gewährleistet wird, die Schule alleine nicht leisten kann. „50 – 60 % der aktuellen Stipendiatinnen und Stipendiaten bekommen im Anschluss ein weiteres Stipendium“, so Hasse. Und wer weiß, vielleicht bekommt dann Ana auf dem Weg zu ihrem Traumberuf eine weitere Unterstützung, denn sie „möchte schon seit Kindheitstagen Architektin werden.“

Der Artikel wurde am 5. November 2014 um 10.48 Uhr von sreschke verfasst und ist abgelegt unter Allgemein (RSS 2.0-Feed). Schreibe einen Kommentar oder setze einen Trackback auf deine Seite.

Kommentar schreiben

unicefSchule ohne RassismusJugend debattiertQualitätsanalyse NRWQualitätssiegel Schule und Beruf