Projekt an Konrad-Adenauer-Realschule stärkt demokratische Werte

Mittwoch, 22. Februar 2023, Westfälischer Anzeiger Hamm / Uentrop/Rhynern

„Wie wollen wir zusammenleben?“

Mit dem Politworkshop „Bin ich rechts?“ war Matthias Damberg vom Hammer Theater „Treibkraft“ in den Klassen des 10. Schuljahres an der Konrad-Adenauer-Realschule zu Gast. Foto: Rother

Berge – „Die Vermittlung von demokratischen Werten und von Zivilcourage gehört zum zentralen Bildungsauftrag von Schulen.“ Tim Beyer, kommissarischer Leiter der Konrad-Adenauer-Realschule (KAR) legt gemeinsam mit seinem Kollegium großen Wert darauf, dass dies an der Schule im Dreiländereck auch gelebt wird. Im Zentrum stehe dabei immer die Frage: „Wie wollen wir zusammenleben?“, so Beyer weiter.

„Hier bieten wir unserer Schulgemeinschaft verschiedene Impulse an – nicht nur durch unsere Streitschlichter, den Klassenrat oder die aktive Schülervertretung – auch externe Partner gehören dazu“, erklärt Beyer die Vorgehensweise an der als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichneten Bildungseinrichtung.

Einer dieser externen Partner war jetzt an der Schule zu Gast: Das Theaterensemble „Treibkraft“ aus Hamm mit Matthias Damberg und Philip Grüneberg führte das Stück „Bin ich rechts?“ auf. Und Beyer bekam zum Teil begeisterte Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler. Drei Aufführungen gab es. Alle Mitglieder der Jahrgänge zehn nahmen daran teil und erlebten so die gefährliche aggressive Überzeugungswut von Rechtspopulisten sowie die Bedeutung von Zivilcourage mit.

Für die jüngeren Altersklassen hatte die KAR die Gruppe „Theaterspiel“ eingeladen. Sie führte das Stück „Der Neue“ auf. Dabei handelt es sich um ein Theaterstück rund um Miteinander, Ausgrenzung, Mobbing und Zusammenfinden in der vielfältigen Gesellschaft. Die 60-minütige Aufführung kam bei den Kindern sehr gut an, anschließend besprachen die Theaterpädagogen das Gezeigte mit den Schülern.

Für die Jahrgangsstufe acht hatte die KAR Betzavta-Trainer eingeladen. „Betzavta“ ist das hebräische Wort für Miteinander und ist ein Ansatz aus der Demokratiebildung. Dabei werden durch Übungen in der Gruppe demokratische Aushandlungsprozesse und gegenseitige Anerkennung erfahren und geübt. Das Ziel ist es, demokratische Einstellungen und Verhaltensweisen zu fördern.

Für die siebten Klassen der Schule wird es am Montag, 27. März, im Rahmen der Hammer Wochen gegen Rassismus noch eine Theateraufführung geben. Angekündigt hat sich die Gruppe „Theaterspiel“ mit ihrem Stück „Über das Leben“. Es handelt von Jugendwiderstand, die Gräuel der NS-Zeit und den Wunsch „zu latschen statt zu marschieren“, heißt es in der Ankündigung.

Mit Live-Musik, Schauspiel und Tanz taucht das Stück ein in diese bewegende Zeit, erzählt von Schicksalen, Freundschaft und Feindschaft und verdeutlicht, dass es nötig ist, jeden Tag für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten – auch heute noch. Das Stück gewann den 1. Preis beim Jugendtheaterfestival TheaTrend 2014 in Hilden.

Schon jetzt, nachdem ein Großteil der Aktionen gelaufen sind, kann Tim Beyer ein sehr positives Fazit ziehen. Es sei nach der Corona-Zeit sehr wichtig gewesen, diese Werte des Zusammenlebens, der gegenseitigen Rücksichtnahme wieder in den Vordergrund zu rücken. „Das sind Werte, die unsere Schule immer ausgezeichnet haben“, so Beyer. jb

Unterstützung

Tim Beyer, der kommissarische Schulleiter der Konrad-Adenauer-Realschule, freut sich über die Unterstützung, die das Projekt möglich macht. „Wir sind der Stadt Hamm und Sandra Godau-Geppert vom Kommunalen Integrationszentrum sehr dankbar für die tolle Zusammenarbeit und die Finanzierung all dieser Bausteine, von denen unsere Schülerinnen und Schüler so sehr profitieren können“, so Beyer.

Der Artikel wurde am 22. Februar 2023 um 10.08 Uhr von sreschke verfasst und ist abgelegt unter Allgemein (RSS 2.0-Feed). Zur Zeit können keine Kommentare abgegeben werden. Setze doch einen Trackback auf deine Seite.

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